Seit 1. Januar 2017 muss es in jeder Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) eine Frauenbeauftragte aus den Reihen der Beschäftigten geben. So steht es in der novellierten Werkstätten-Mitwirkungsverordnung im Rahmen des Bundesteilhabegesetzes (BTHG).
Das ist ein Erfolg, der auch auf Weibernetz zurückgeht. Denn Weibernetz begleitet das Thema seit 2003, als Petra Groß vom Netzwerk People First Deutschland dem damaligen Behindertenbeauftragten eine Unterschriftensammlung für Frauenbeauftragte in Einrichtungen übergab. Danach kam der Stein ins Rollen. Es folgten eine Machbarkeitsstudie und viele Gespräche.
In einem ersten Modellprojekt von Weibernetz und dem Netzwerk People First Deutschland entwickelten wir von 2008 bis 2011 ein Schulungskonzept in Leichter Sprache und schulten die ersten bundesweiten Frauenbeauftragten.
Heute endet eine Ära im Weibernetz. Nach 15 Jahren Projektengagement zum Thema Frauenbeauftragte in Einrichtungen verabschieden sich die Projektmitarbeiterinnen und übergeben an das Bundesnetzwerk der Frauen-Beauftragten in Einrichtungen Starke.Frauen.Machen.
Frauenministerin Lisa Paus übergab am 9. Januar 2023 im Rahmen der Abschlusstagung von Weibernetz den Schlüssel von Weibernetz an den Vorstand des Bundesnetzwerks der Frauen-Beauftragten in Einrichtungen Starke.Frauen.Machen.
Anlässlich der bevorstehenden Abschlusstagung „15 Jahre Frauen-Beauftragte in Einrichtungen: Vom Modell zur bundesweiten Interessenvertretung“ am 9. und 10. Januar 2023 blickt Weibernetz noch einmal zurück. Denn am 1. Februar 2023 startet das Bundesnetzwerk der Frauen-Beauftragten in Einrichtungen in die eigenständige Arbeit als bundesweite Interessenvertretung der Frauen-Beauftragten.
Bundesministerin Dr. Franziska Giffey gratulierte den neuen Vorstandsfrauen von Starke.Frauen.Machen. während des Weibernetz-Fachtags am 5. September 2019 „Ein Bundes-Netzwerk für Frauen-Beauftragte in Einrichtungen“ in Berlin.
Am 4. September 2019 gründeten Frauenbeauftragte aus ganz Deutschland auf einer Weibernetz-Tagung in Berlin ihr eigenes Bundesnetzwerk. Sie gründeten einen Verein unter dem Namen „Starke.Frauen.Machen.“ Wir freuen uns und gratulieren herzlich!
Derzeit wird die Werkstättenmitwirkungsverordnung (WMVO) überarbeitet. Neben Werkstatträten soll es künftig in allen Werkstätten für behinderte Menschen Frauenbeauftragte geben. Sie sollen aus den Reihen der weiblichen Beschäftigten gewählt werden. Damit wird die Interessenvertretung der weiblichen Beschäftigten gestärkt. Das ist gut! Aber: Damit Frauenbeauftragte in Werkstätten gut arbeiten können, müssen gute Bedingungen in den Werkstätten geschaffen werden! Sonst ist ihre Arbeit zum Scheitern verurteilt.
Seit mehr als 10 Jahren fordern Frauen mit Lernschwierigkeiten den Einsatz von Frauenbeauftragten in Werkstätten und Wohneinrichtungen. Frauen in Einrichtungen sind im hohem Maße von Gewalt betroffen und werden in vielen Bereichen ihres Lebens benachteiligt.