Die politische Interessenvertretung behinderter Frauen des Weibernetz e.V. startet heute in Kassel den Aufruf für Mädchen mit Behinderungen, verstärkt den Girls Day zu nutzen.
Für behinderte Mädchen ist die Teilnahme an diesem Aktionstag, der dieses Mal am 22. April 2004 stattfindet, besonders wichtig, wie Martina Puschke, Projektkoordinatorin im Weibernetz erklärt. "Junge behinderte Frauen landen häufig in wenig zukunftssicheren und niedrig bezahlten Berufsfeldern. Frauen mit Lernschwierigkeiten werden überwiegend dahingehend beraten, im hauswirtschaftlichen Bereich zu lernen. Jungen Frauen im Rollstuhl rät man überwiegend zur Büroarbeit. Sich in anderen Berufsfeldern auszuprobieren ist daher besonders wichtig".
Der Girls Day gibt Mädchen die Chance, in einen Betrieb hereinzuschnuppern, um zum Beispiel technische oder naturwissenschaftliche Berufsfelder kennen zu lernen. Zum bundesweiten Aktionstag aufgerufen hat das Bundesministerium für Bildung und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. In diesem Jahr gibt es mehr als 52.000 Plätze in Betrieben, die am 22. April für Mädchen ihre Pforten öffnen.
Nach Ansicht des Weibernetz ist der Girls Day für Mädchen mit Behinderungen dreifach sinnvoll: "1. Behinderte Mädchen können in zukunftssichere Bereiche der Berufswelt hereinschnuppern. 2. Sie können ausprobieren, wie sie mit ihrer Behinderung in dem Betrieb zurecht kommen. 3. Der Betrieb sammelt Erfahrungen mit behinderten Mädchen, um diese später einzustellen" erläutert Puschke.
Zum Auftakt der Aktion gibt es Erläuterungen zum Aktionstag und Plakate, die besonders behinderte Mädchen und ihre Lehrerinnen und Lehrer auf den Zukunftstag aufmerksam machen sollen.
Nähere Informationen zum Aufruf des Weibernetz gibt es unter www.weibernetz.de.
Zum Aktionstag unter www.girls-day.de
Dieser Artikel ist verschlagwortet mit: