So lautet die Forderung der Politischen Interessenvertretung behinderter Frauen im Weibernetz e.V. anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen am 25. November.
Martina Puschke, Projektleiterin der Politischen Interessenvertretung behinderter Frauen im Weibernetz erläutert: „Die Vereinten Nationen haben Deutschland bereits 2015 aufgefordert, eine umfassende und wirksame Gewaltschutzstrategie aufzulegen, die mit ausreichend finanziellen Mitteln hinterlegt ist. Bis heute gibt es jedoch nur einen unzusammenhängenden Flickenteppich an Maßnahmen, die einzeln betrachtet gut sind, aber keine mittel- oder langfristige Strategie erkennen lassen. Das muss sich ändern!“
Weibernetz fordert die Gewaltschutzstrategie nicht nur, sondern erklärt sie auch nochmal anschaulich in ihrem heute veröffentlichten, gleichnamigen Animationsfilm. In diesem spielt zum Beispiel Alex eine Rolle. Die 20-jährige E-Rollstuhlfahrerin ist genervt, weil sie schon als junges Mädchen für eine Gewaltschutzstrategie demonstriert hat, die es bis heute nicht gibt. In der Frauenberatungsstelle in ihrer Nähe findet sie keinen Zugang. Shirin ist 30 und träumt davon, als gehörlose/taube Frau im Frauenhaus mit Gebärdensprache begrüßt zu werden. Die 12-jährige blinde Anouk kämpft in ihrer Wohneinrichtung mit Unterstützung gegen Machtmissbrauch und strukturelle Gewalt.
„Handlungsbedarf für einen besseren Gewaltschutz besteht in allen Bereichen“, so Martina Puschke. „Auf gesetzgeberischer Ebene, bei der Aus- und Fortbildung, der Prävention, der Intervention, im Bereich der Forschung und in Einrichtungen. Wir haben viel zu tun. Fangen wir endlich an, noch in dieser Legislaturperiode!“
Der animierte Erklärfilm steht in drei Versionen, auch mit Untertiteln, Gebärdensprache und Audiodeskription auf der Webseite des Weibernetz zur Verfügung. Daneben gibt es vertiefte Informationen zu einer umfassenden Gewaltschutzstrategie.
Die bundesweite Politische Interessenvertretung behinderter Frauen im Weibernetz e.V. streitet für die Verbesserung der Lebenssituation von Frauen und Mädchen mit Beeinträchtigung ein. Sie setzt sich gezielt für die Stärkung der Gleichstellung, der Gleichberechtigung und des Gewaltschutzes durch Partizipation und Vernetzung ein. Gefördert wird die Interessenvertretung vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
V.i.S.d.P.: Martina Puschke