Bundesministerium finanziert Politische Interessenvertretung für behinderte Frauen

Weibernetz e.V. - das Bundesnetzwerk von FrauenLesben und Mädchen mit Beeinträchtigung präsentiert am Freitag, den 16. Mai 2003 das neue Projekt "Politische Interessenvertretung behinderter Frauen". Das Projekt wird seit diesem Jahr vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend für drei Jahre finanziert.

Gewaltschutz – ein wichtiges Thema bei Weibernetz

Das Thema Gewalt gegen Frauen und Mädchen mit Behinderung ist seit unserer Gründung im Weibernetz ein wichtiges Thema. Weil Frauen und Mädchen mit Behinderung besonders häufig Gewalt in allen Facetten erleben, weil es lange ein Tabuthema war und weil an so vielen Stellen Handlungsbedarf besteht.

Bereits in den Anfängen der Bewegung behinderter Frauen Anfang der 1980er Jahre wurden sexualisierte Gewalt, Gewalt in Einrichtungen, Zwangssterilisationen gegen Frauen und Mädchen mit Behinderung öffentlich gemacht. Damals und weit bis in die 1990er Jahre war Gewalt gegen Frauen und Mädchen mit Behinderung ein Tabuthema. Durch hartnäckiges Thematisieren, belegte Zahlen infolge von Studien, einer kontinuierlichen Interessenvertretung und zunehmender Vernetzung gelang es, das Thema aus der Tabuzone zu holen.

"Jetzt gibt es endlich eine Finanzierung, um bundesweit die spezifischen Belange behinderter Frauen zu vertreten" freut sich Bärbel Mickler, Vorstandsfrau des Weibernetz e.V. Diese Arbeit ist dringend notwendig, um Benachteiligungen behinderter Frauen öffentlich, zum Beispiel in frauen- und behindertenpolitischen Gremien darzustellen.

"Es ist beispielsweise nach wie vor so, dass Mädchen und Frauen mit Behinderung im besonders hohen Maße von sexualisierter Gewalt betroffen sind. Mehr als 60% der Frauen, die in Einrichtungen leben, haben Gewalterfahrungen. Hier muss sich dringend etwas ändern" fordert Mickler.

Wir laden Sie hiermit herzlich zur Präsentation des Projektes "Politische Interessenvertretung behinderter Frauen" am 16. Mai 2003 ab 12.00 Uhr im Zentrum für selbstbestimmtes Leben, Kölnische Str. 99 ein.

Für das Programm ist vorgesehen:

  • Begrüßung durch die Vorstandsfrauen Monika Bach und Magdalene Ossege
  • Grußwort von Dr. Angela Icken, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
  • Vorstellung des Projektes durch die Mitarbeiterinnen Brigitte Faber und Martina Puschke


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