Behinderte Frauen zwischen Anpassung und Protest

Weibernetz e.V. hat Frauen mit Behinderung aus dem gesamten Bundesgebiet eingeladen, um gemeinsam sozialpolitische Perspektiven zu entwickeln.

Das Projekt "Politische Interessenvertretung behinderter Frauen" des Weibernetz e.V. hat Frauen mit Behinderung aus dem gesamten Bundesgebiet nach Rheinsberg in Brandenburg eingeladen, um gemeinsam am 1. und 2. Oktober sozialpolitische Perspektiven zu entwickeln. Eröffnet wird die bundesweite Tagung heute vom Behindertenbeauftragten aus Brandenburg, Rainer Kluge; finanziert wird sie vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

"Im Hotel am See in Rheinsberg wollen wir nicht jammern und klagen. Vielmehr wollen wir schauen, welche gesellschaftlichen Perspektiven wir aus Sicht behinderter Frauen sehen. Es werden zum Beispiel ungefähr 30 Frauen kommen, die täglich persönliche Assistenz benötigen. Wie ihre Zukunft in Zeiten der Sparpolitik aussehen kann, ist ein wichtiges Thema der Tagung. Ein weiteres ist die Auseinandersetzung um Hartz IV. Aber auch positive Ausblicke wird es auf der Tagung geben. Zum Beispiel wird eine Plakatkampagne geplant" erläutert Magdalene Ossege vom Vorstand des Weibernetz e.V.

Hinter dem Verein Weibernetz e.V. - Bundesnetzwerk von FrauenLesben und Mädchen mit Beeinträchtigung verbirgt sich die bundesweit anerkannte politische Interessenvertretung behinderter Frauen. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fördert die Interessenvertretung mit einem dreijährigen Projekt zur Umsetzung behindertenpolitischer Gesetze, wie dem Sozialgesetzbuch Neuntes Buch und dem Bundesgleichstellungsgesetz.

Dies sind die ersten Gesetze in Deutschland, die spezielle Regelungen zum Abbau der Benachteiligung der ungefähr 4 Mio. behinderten Frauen, die in Deutschland leben, vorsehen. Dazu gehören zum Beispiel wohnortnahe und in Teilzeit auszuführende Maßnahmen der beruflichen Rehabilitation sowie die Möglichkeit von Frauenfördermaßnahmen.



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