Armut behinderter Frauen bekämpfen

Anlässlich des Welttags von Menschen mit Behinderung fordert die Politische Interessenvertretung behinderter Frauen im Weibernetz e.V. eine intersektional ausgerichtete Strategie zur Armutsbekämpfung.

„Denn Armut ist in Deutschland eine Folge von mehrdimensionalen gesellschaftlichen Diskriminierungen. Armut ist in Deutschland generell weiblich. Frauen mit Beeinträchtigungen oder chronischer Erkrankung leben dabei besonders häufig an der Armutsgrenze oder darunter“, erläutert Brigitte Faber, Projektleiterin der Politischen Interessenvertretung. „Sie bilden statistisch gesehen das Schlusslicht auf dem Arbeitsmarkt und sind Verliererinnen in Sachen Verdienst und Altersrente – schon zu Zeiten vor der steigenden Inflation und Energiekrise“.

Warum Frauen mit Beeinträchtigungen so oft an oder unter der Armutsgrenze leben, erklärt der neue Animationsfilm von Weibernetz, der heute veröffentlicht wird. Unter dem Titel „Armut in einem der reichsten Länder der Welt?!“ steht der kurze Erklärfilm in drei Versionen, auch mit Untertiteln, Gebärdensprache und Audiodeskription zur Verfügung.

Im Film werden mehrdimensionale Diskriminierungen infolge des Geschlechts, einer Behinderung, der Herkunft und sexuellen Identität thematisiert.

„Frauen mit Beeinträchtigung arbeiten doppelt so oft in Teilzeit wie ihre männlichen Kollegen, sie verfügen über deutlich weniger Einkommen als Männer oder Frauen ohne Beeinträchtigung. Das führt zu einer direkten Altersarmut. Und auch in Werkstätten für behinderte Menschen bekommen Frauen häufig weniger Geld als Männer“ erklärt Faber und fordert abschließend: „Wir brauchen eine differenzierte Arbeitsmarkt-, Sozial- und Rentenpolitik, die strukturelle und gesellschaftliche Nachteile ausgleicht und überwindet – für alle Frauen!“

Die bundesweite Politische Interessenvertretung behinderter Frauen im Weibernetz e.V. streitet für die Verbesserung der Lebenssituation von Frauen und Mädchen mit Beeinträchtigung ein. Sie setzt sich gezielt für die Stärkung der Gleichstellung, der Gleichberechtigung und des Gewaltschutzes durch Partizipation und Vernetzung ein. Gefördert wird die Interessenvertretung vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

V.i.S.d.P.: Martina Puschke

Lela Finkbeiner erklärt die Pressemeldung in Gebärdensprache

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