Am 5. Mai, dem Europäischen Protesttag von Menschen mit Behinderungen, tauschten sich Weibernetz-Vertreterinnen mit Abgeordneten der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen über gleichstellungs- und behindertenpolitische Themen aus.
„Es gibt viele dicke Bretter zu bohren, aber wir gehen die wichtigen Themen jetzt an!“ Darin waren sich Ulle Schauws, Corinna Rüffer, Denise Loop und Doroteja Jakovic von den Grünen mit Brigitte Faber und Martina Puschke von der Politischen Interessenvertretung behinderter Frauen im Weibernetz einig.
Zu den dicken Brettern gehören unter anderem die im Koalitionsvertrag verankerte ressortübergreifende Gewaltschutzstrategie, an der jetzt gearbeitet werden muss sowie eine gut aufgestellte Koordinierungsstelle zur Umsetzung der Istanbul-Konvention und die einheitliche Finanzierung der Frauenhäuser und Beratungsstellen. Für die bundesweite Finanzierung von Barrierefreiheit ist geplant, weiterhin Gelder in einem neu aufgelegten und unkomplizierteren Bundesförderprogramm beantragen zu können.
Ein weiterer wichtiger Themenkomplex betrifft die mangelhafte gynäkologische Versorgung aufgrund fehlender barrierefreier Praxen. Diese Situation betrifft nicht nur die gesundheitliche Versorgung, sondern stellt auch eine Einschränkung der reproduktiven Rechte dar. Darüber hinaus fehlt es unter anderem an Unterstützungsmöglichkeiten z.B. für Mütter mit Lernschwierigkeiten. In diesem Zusammenhang ist ebenfalls die Reform der Kinder- und Jugendhilfe (SGB VIII) wichtig.
Schließlich wurde noch der große Bereich (Alters-)Armut von Frauen mit Beeinträchtigungen angesprochen. In diesem Zusammenhang sind eine Vielzahl von Themen wie Rente, Zugänge zum Arbeitsmarkt, Pflege, Care-Arbeit bis hin zur Inflation wichtig.
Das Fazit lautet: „Wir gehen hochmotiviert aus dem Gespräch und werden uns bald wieder treffen, um im Detail zu arbeiten“.
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