Anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen am 25. November fordert die Politische Interessenvertretung behinderter Frauen im Weibernetze.V. die Finanzierung von Barrierefreiheit für Frauenhäuser und Frauenberatungsstellen.
Brigitte Faber und Martina Puschke vom Weibenetz freuen sich: „Es ist gut, dass im Bundeshaushalt für 2019 6 Mio. Euro für das im Koalitionsvertrag verankerte Investitions- und Sanierungsprogramm für Frauenhäuser und Beratungsstellen bereitgestellt wurden.
Laut Plänen des Bundesfrauenministeriums sollen für 2020 nochmal 30 Mio. Euro fließen. Dieses Bundesprogramm ist eine einmalige Chance, dass neben den Ländern auch der Bund sukzessiv die Barrierefreiheit des Hilfesystems finanzieren kann. Sie fordern: In dem Programm muss nun klar geregelt werden, dass ausreichend Geld für die Barrierefreiheit des Hilfesystems gegen Gewalt an Frauen mit Behinderung bereit steht!“
Internationale Verpflichtungen wie die europäische Istanbul-Konvention zum Schutz vor Gewalt an Frauen sowie die UN-Behindertenrechtskonvention sehen ein diskriminierungsfreies Hilfesystem vor, dass allen Frauen Schutz vor Gewalt bietet. Beim barrierefreien Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen können alle Frauen unter 08000 116 016 seit fünf Jahren rund um die Uhr beraten und ins örtliche Hilfesystem vermittelt werden. Nur Frauen mit Behinderung bleiben auf der Strecke. Sie erfahren zwei- bis dreimal häufiger sexualisierte Gewalt als Frauen im Durchschnitt. Aber nur jedes 10. Frauenhaus und jede 4. Beratungsstelle sind annähernd zugänglich.
Das Foto zeigt Bundesministerin Dr. Franziska Giffey mit Martina Puschke anlässlich der Aktion #schweigenbrechen, aufgenommen beim Empfang des Hilfetelefons anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen vom 22. November 2018 (Copyright: Regina Slabotny).
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