Armut – ein hohes Risiko für Frauen mit Behinderung

Nahezu die Hälfte aller Frauen mit Behinderung zwischen 18 bis 64 Jahren sind von Armut betroffen. Sie verfügen über ein persönliches Nettoeinkommen von unter 900 Euro.

Die Nationale Armutskonferenz bat Weibernetz e.V. um einen Beitrag zum Thema Armut von Frauen mit Behinderung. Die Veröffentlichung erschien im Heft „Armutsrisiko Geschlecht“. Brigitte Faber und Martina Puschke führten aus, dass nahezu die Hälfte aller Frauen mit Behinderung zwischen 18 bis 64 Jahren von Armut betroffen oder bedroht sind. Sie verfügen über ein persönliches Nettoeinkommen von unter 900 Euro.

Das trifft nur auf 39 Prozent der Männer mit Behinderung, auf 33 Prozent der nichtbehinderten Frauen und auf 18 Prozent der nichtbehinderten Männer zu, wie Astrid Libuda-Köster und Ulrike Schildmann 2016 in einer Analyse bestätigten.

Grund hierfür sind strukturelle, mehrdimensionale Diskriminierungen im Lebensverlauf:

  • Vereinbarkeit von Familie und Beruf,
  • besonders häufig Teilzeit- oder prekäre Beschäftigungsverhältnisse,
  • Nutzen persönlicher Assistenz mit Auswirkungen auf den monatlich zur Verfügung stehenden Finanzrahmen und
  • das eingegrenzte Sparvermögen von lediglich 2.600 Euro pro Monat etc.

Entsprechend braucht es spezielle Arbeitsmarktprogramme, höhere behinderungsbedingt niedriege Renten, flexiblere Arbeitsplätze und Arbeitszeiten sowie die Implementierung eines Gender-Mainstreaming und Gender-Budgeting in den Vermittlungsstellen der Arbeitsagentur.



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