25 Jahre Bewegung behinderter Frauen - Feierstunde und Tagung in Duderstadt

Vom 15. bis 17. September 2006 werden die Gründerinnen der Bewegung auf Erfolge und Erfahrungen zurück- und die derzeit aktiven Frauen nach vorne blicken

Die Politische Interessenvertretung behinderter Frauen im Weibernetz e.V. hat Frauen mit unterschiedlichen Behinderungen aus dem gesamten Bundesgebiet nach Duderstadt eingeladen, um das 25-jährige Jubiläum der Bewegung behinderter Frauen zu feiern.
Vom 15. bis 17. September 2006 werden die Gründerinnen der Bewegung auf Erfolge und Erfahrungen zurück- und die derzeit aktiven Frauen nach vorne blicken.

"1981 gingen behinderte Frauen das erste Mal mit ihren Themen an die Öffentlichkeit. Wir prangerten damals Praktiken wie die Zwangssterilisation und sexualisierte Gewalt gegen behinderte Frauen, das gängige Schönheitsideal und einiges mehr an" erinnert sich Theresia Degener, die heute Professorin an der Evangelischen Fachhochschule Bochum ist. Die Aktivistin der ersten Stunde organisierte vor 25 Jahren im Rahmen des damaligen UNO-Jahres der Behinderten das sogenannte "Krüppeltribunal" und blieb bis heute der Bewegung treu.

Im Anschluss an das Tribunal bildeten sich in vielen westdeutschen Städten sogenannte Krüppelfrauengruppen. "Das war eine spannende Zeit" blickt auch Gisela Hermes, heutige Lehrstuhlinhaberin an der Uni Hildesheim zurück. "Wir waren wahnsinnig kreativ. Fotoausstellungen wurden erstellt, Artikel geschrieben und es wurden immer wieder Treffen zum Austausch organisiert. Und wir haben mit basisdemokratischen Strukturen das erste Buch von behinderten Frauen über die Lebenssituation behinderter Frauen geschrieben. Das Buch "Geschlecht behindert besonderes Merkmal Frau" erschien 1985 und wird bis heute neu aufgelegt und verkauft" so Hermes weiter.

"Inzwischen hat sich die Bewegung behinderter Frauen sehr gut etabliert. Es gibt in 11 Bundesländern Netzwerke und Koordinierungsstellen für behinderte Frauen. Frauen mit Behinderung vertreten ihre Interessen in verschiedenen Gremien und sind als anerkannte Interessenvertretung in bundesweiten Gesetzen benannt" erklärt Magdalene Ossege vom Vorstand des Weibernetz e.V.

Hinter dem Verein Weibernetz e.V. - Bundesnetzwerk von FrauenLesben und Mädchen mit Beeinträchtigung verbirgt sich die bundesweit anerkannte politische Interessenvertretung behinderter Frauen. In Deutschland leben ca. 4 Mio. Frauen mit Behinderung. (Infos: www.weibernetz.de)

Die Tagung des Weibernetz e.V. wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend finanziert.

In der Gesprächsrunde am 16. September über das 25-jährige Jubiläum stehen uns folgende Gesprächspartnerinnen zur Verfügung:

  • Prof. Dr. Theresia Degener
  • Dr. Gisela Hermes
  • Katharina Marks
  • Christine Rothe und
  • Birgit Schopmans

Für Rückfragen steht Ihnen die Projektkoordinatorin Martina Puschke gerne unter 05 61 / 72 885 - 86 oder auch mobil unter 0177 / 685 39 29 zur Verfügung.



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